Liebe Interessierte, Neugierige, Macher:innen, Unterstützer:innen von EinsWeiter!
Mal wieder ist einige Zeit vergangen – und wieder ist so einiges geschehen, wovon wir euch berichten möchten…
Auf die Plätze – fertig – BUS!
Wie ihr ja wisst, konnte der Verein im Juni 2022 das Grundstück „Naulitzer Wiesen“ nun endlich von der Stadt Lüchow käuflich erwerben. Auf dem alten Wendehammer des Busbahnhofes, der zum EinsWeiter-Gelände gehört, ist bereits jetzt reges Treiben: Menschen gehen mit ihren Hunden spazieren, andere zum Hammerwerfen, Angler*innen, Mopedfahrer*innen und Durchreisende kommen täglich am Grundstück vorbei, manche nutzen diesen ruhigen Ort für ein Päuschen. Kinder und Jugendliche drehen dort ihre Runden und hängen bei den alten Bushaltehäuschen ab. Bis das Gebäude dort auf dem Busbahnhof entsteht, wird es noch eine ganze Weile dauern…
Um bereits jetzt eine kleine Infrastruktur zu schaffen entwickelten wir die Idee, einen Linienbus zu erwerben. Der Plan dabei ist, einen multifunktionalen, rolli-gerechten Ort der Begegnung, des Zukunftspinnens und einfachen Seins zu schaffen. Durch die Sachkosten-Förderung von den zwei Stiftungen, die auch die 20-Stundenstelle zur Quartiersentwicklung fördern, konnten wir Anfang Oktober 2022 einen passenden Bus anschaffen.
Leider wurden nach nur 10 Tagen drei Scheiben von dem Bus eingeschlagen. Jugendliche, die sich dort – aber auch am Skaterpark – aufhalten, meldeten uns den Schaden. Dieses Ereignis hat Menschen betroffen gemacht, und es fanden sich im Laufe der Zeit Sponsor:innen für die zerstörten Scheiben. Mal wieder eine ganz tolle Erfahrung – so nahe liegen Unglück und Glück beieinander!
Aus Sicherheitsgründen haben wir den Bus nun erst mal an einen anderen Ort gefahren, um weitere Zerstörungen zu verhindern. Hier können wir in Ruhe nicht nur die zerstörten Scheiben ersetzen sondern auch den rolli-gerechten Ausbau vornehmen. Dieser Ausbau wird finanziell unterstützt durch Kai Basedow von der EES Nord GmbH, worüber wir uns riesig freuen.
Welche noch Lust haben, bei dem Ausbau mitzuwirken, melden sich bei uns unter info@einsweiter.com. Wir freuen uns auf euch!
Bedanken möchten wir uns an dieser Stelle auch für tatkräftige und/oder finanzielle Unterstützung bei:
– Wilhelmine
– Andreas Christinecke
– Anne Stosch
– Eva und Holger Danneberg
– dem Busfahrer Jan
– der Busfahrerin Debbie
– Uschel von der Freien Bühne Wendland
– und andere (die nicht benannt werden wollen)
Kompost-Trenntoilette
Neben dem multifunktionalen Raum – der neu angeschaffte Linienbus – fehlt natürlich noch eine Toilette! Es reifte der Gedanke/die Idee, eine fahrbare, rolligerechte Kompost-Trenntoilette auf einem Anhänger-Gestell zu bauen. Das Projekt wird zusammen mit Rollifahrer:innen, Klima-Aktivist:innen, Schüler:innen der Berufsbildenden Schulen Lüchow und Interessierten geplant und mit dem Open Source-Gedanken umgesetzt.
Sponsor:innen dieses Projektes sind:
– Wolfgang Millmann Anhänger
– Stefan Roggan vom Schütte Baumarkt
– Eva und Holger Danneberg von Werkhaus
Tag des offenen Grundstücks
Nach einigen Überlegungen kamen wir zu dem Ergebnis – statt eines großen Festes (der angekündigte Tag des offenen Grundstücks) – einmal monatlich kleinere Events/Formate zu organisieren.
Und so trafen wir uns im Oktober und November zum Feiern, Miteinander-Sein, Musik hören und machen, am Feuer Saft schlürfen, Stockbrot knabbern, quatschen, kennen lernen – auch kamen viele helfende“ Hände“ zum ersten grossen Wiesenpflege-Einsatz zusammen. Erste Vorbereitungen für den rollligerechten Umbau des Busses fanden statt.
Der Dezember-Termin musste leider aus Krankheitsgründen ausfallen.
An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass auch gerne andere Gruppierungen und/oder Einzelpersonen den Raum nutzen können, um eine Veranstaltung zu planen.
Im Januar und Februar pausieren wir erstmal mit unseren Treffen – ab Frühjahr geht es dann wieder los! Wir geben euch Bescheid…
Noch ein Dank…
Wir möchten uns noch bei Jens Lachmann bedanken. Er legte – ganz spontan – mit seinem Trecker einen großen Baumstamm in den Weg, der durch das Naturgrundstück führt(e). So konnten dort keine Autos mehr durchfahren, und Artenvielfalt hat nun wieder mehr Möglichkeiten, sich in dem Bereich durchzusetzen!
Neueste Entwicklung zur Gebäude-Planung
Durch die Corona-Pandemie, durch Kriege, durch die vielen Unruhen auf der Welt, durch gestiegene Preisentwicklungen haben wir angefangen, uns mit Modulbauweise zu beschäftigen – statt des großen Ganzen lieber mehrere Bauabschnitte zu entwickeln und zu planen. Die gestiegenen Baustoff-Preise sowie die unsichere Verfügbarkeit von Baubetrieben kamen noch dazu.
Wir halten euch dazu auf dem laufenden!
Stellenausschreibung „Quartiersentwicklung II“
Unsere große Freude über die bewilligten Stellen durch die Fernsehlotterie haben wir ja mit euch geteilt. Gleich nach Bekanntwerden der Bewilligung hat WENDLANDLEBEN die Stellenausschreibung über die sozialen Medien verbreitet. Auch andere Unterstützer:innen haben die Stellenausschreibung geteilt, sodass wir einige Bewerbungen erhalten haben. Wir bedanken uns herzlich für das Engagement! Durch die Feiertage und auch Krankheiten innerhalb unserer Gruppe mussten wir den Großteil der Gespräche auf den Jahresanfang verschieben. Wir planen nun mit einem Start der „Quartiersentwicklung II“ zum April 2023.
Beratung/Organisationsentwicklung für unser Team
Durch die Stiftung für Engagement und Ehrenamt haben wir im Oktober die Zusage für eine Förderung für unterstützende Team-Beratung bekommen. Dadurch konnten wir uns als Kerngruppe Zeit und Raum nehmen für eine professionelle Prozessbegleitung, um (noch mehr) an Strukturen zu arbeiten und so gemeinsam noch wirkungs- und freudvoller eins weiter zu gehen. Zum Glück fanden wir sehr schnell eine für uns passende Person für diese Begleitung. Uns kontinuierlich begleiten zu lassen erscheint uns sehr wichtig, sodass wir versuchen, eine weitere Förderung für diese Arbeit zu bekommen.
Leichte Sprache bei EinsWeiter
Wir freuen uns so, dass eine aus unserer Kerngruppe, nämlich die Beate Franzke,
eine Ausbildung zur Übersetzerin für Leichte Sprache gemacht hat.
Was macht Beate?
Sie bekommt einen Text in schwerer Sprache, mit schweren Wörtern.
Zum Beispiel einen Vertrag.
Beate schreibt dann den Text in Leichter Sprache.
Das heißt:
Ganz viele Menschen können diesen Text verstehen.
Leichte Sprache ist gut für:
– Menschen mit Lernschwierigkeiten
– Menschen mit einer anderen Sprache
– Menschen mit Demenz oder anderen Krankheiten
– Menschen, die nicht so gut lesen gelernt haben.
Beate achtet beim Übersetzen zum Beispiel auf:
– kurze Sätze
– einfache Wörter
– eine größere Schrift
– Platz zwischen den Zeilen
– Passende Bilder zum Text
Was ganz Wichtiges, was Beate braucht, damit der Text so richtig gut wird:
Sie braucht Prüfer für Leichte Sprache.
Prüfer sind Menschen mit unterschiedlichen Lernschwierigkeiten.
Sie prüfen den übersetzten Text.
Nur die Prüfer können sagen:
Ja. Dieser Text ist in Leichter Sprache.
Die Prüfer sagen Beate dann zum Beispiel:
– Der Text ist noch zu schwer.
– Das verstehen wir nicht..
– Das Wort oder der Satz ist zu schwer.
– Das Bild passt nicht gut zum Text.
Beate sucht 3 oder mehr Menschen die in einer Prüfer-Gruppe zusammen arbeiten.
Und stellt Euch vor:
Einer, der EinsWeiter schon lange kennt, hat Lust Prüfer zu sein.
Das ist der Yul.
Wir freuen uns ganz doll!
2 Prüfer fehlen dann noch… hast du Lust?
Oder hast du Fragen dazu?
Dann ruf uns an.
Oder schreibe uns eine E-Mail.
(Mit Hilfe aus einem Buch in Leichter Sprache habe ich diese Zeilen geschrieben.
Wer bin ich? Die Marion)
Wir wünschen uns viel mehr/alles in Leichter Sprache zu schreiben! Wir schaffen das wegen der vielen Arbeit leider noch nicht. Wir wollen das aber schaffen! Wenn du Fragen hast zu Worten, schreibe uns… wir freuen uns!
Grüße von Zakie
„Hallo, ich bin Zakie!
Ich freue mich euch mitteilen zu können, dass meine Familie aus Kabul, Afghanistan flüchten konnte. Sie sind in Sicherheit und in Pakistan gelandet.
Ich möchte mich im Namen meiner Familie recht herzlich bedanken, denn ohne eure Unterstützung wäre es nicht möglich gewesen.
Ein weiteres Mal möchte ich euch – bis alle arbeiten können – um Unterstützung bitten, denn sie mussten ihr Hab und Gut in Kabul lassen und sich erst mal von der Flucht erholen.
Liebe Grüße
Eure Zakie aus Hannover“
Zakie hat ihre Worte auch auf Persisch übersetzt:
سلام، من ذکیه هستم.
خیلی خوشحالماز اینکه بتوانم با شما شریک بسازم که فامیلم ( پدر، مادر، خواهران و برادرم) توانستند از افغانستان فرار کنند و در جای امنتر و در پاکستان مهاجرت کنند.
من میخواهم از طرف فامیلم از شماها تشکر کنم چون بدون همکاری و کمک شما ممکن نبود. یکبار دیگر میخواهم از کسانیکه کار میکنند خواهش کنم که در حد توان از آنها حمایت کنید زیرا آنها همه چیز خود را در کابل رها کرده مهاجرت کردند.
با احترام
ذکیه
Spenden für die Familien bitte auf dieses Konto:
Zakie Kohestanie
Sparkasse Hannover
DE65 2502 0180 1913 2780 50
BIC: SPKHDE2HXXX
Stichwort: Flucht
Das Geld wird per Western Union direkt an die betreffenden Familien gesendet.
Im Newsletter #7 könnt ihr noch einmal über die Situation in Afghanistan und unseren Spendenaufruf lesen.
Bericht von unserer Netzwerkpartnerin Uschi Overhage aus dem Libanon
„Apokalyptische Nachrichten aus ostafrikanischen Ländern, Bürgerkrieg im Jemen und in Kamerun, gewaltsam vertriebene Menschen – weltweit 103 Millionen!
Darunter auch viele, viele Binnenflüchtlinge, von denen kaum jemand weiß, von wo sie ausreichend Hilfe bekommen. Sie fliehen vor politischen Unruhen, Verfolgung, Klimakatastrophen – oder sind wie palästinensische Geflohene (5,8 Millionen) schon seit Jahrzehnten staatenlos, chancenlos, rechtlos…
Insgesamt befindet sich aktuell mehr als ein Prozent der gesamten Weltbevölkerung auf der Flucht, das heißt, sie sind ohne sicheres Zuhause, ohne sichere Gegenwart und ohne sichere Zukunft.
Jede 3. Person mit syrischer Herkunft war Ende 2021 binnenvertrieben. Viele aus der Region um Damaskus schafften es, über das Beeka-Gebirge in den Libanon zu kommen. Diejenigen, die nicht bleiben konnten, aber weder die Kraft noch das Geld hatten, um nach Europa zu gelangen sind Familien mit kleinen Kindern, mit alten Verwandten, mit Familienmitgliedern mit Handicaps und vor allem auch alleinerziehende Frauen mit Kindern, deren Männer nicht mehr aus dem Krieg zurück kamen.
Im Libanon leben nunmehr mindestens eine Million syrische Geflüchtete (die genaue Zahl weiß keine:r, weil nicht alle Menschen, die auf geheimen Wegen über die Grenzen kamen, registriert wurden) und etwa eine halbe Million Palästinenser:innen, teils schon in 3. Generation.
Und es leben da 6,8 Millionen Libanes:innen – man kann sich nun ausrechnen, wie hoch der Anteil an Geflüchteten in der Gesamtbevölkerung ist.
Vor 2 Jahren bin ich hier „hängengeblieben“ und nun (Dezember 2022) schon das dritte Mal längere Zeit hier in einem Hilfsprojekt zusammen mit zwei Leuten aus der „hiesigen Community“: einer jungen Libanesin und einem jungen Palästinenser… Wael und Amani!
Wir unterstützen Geflüchtete, die weder vom UNHCR noch einer anderen Organisation Hilfe bekommen – weil sie nicht registriert sind (das ist sehr schwierig, weil es nur telefonisch oder online geht), oder weil ihnen keine Unterstützung mehr zugestanden wird (manchen wird die Unterstützung nach undurchsichtigen Kriterien gestrichen, weil das UNHCR angeblich nicht mehr über genug Finanzmittel verfügt). Vor allem Familien ohne Kleinkinder oder Alleinstehende sind betroffen, egal ob schon sehr alt und nicht mehr in der Lage zu arbeiten oder ob sehr krank.
Oder weil sie Palästinenser:innen sind und damit eh keine Unterstützung vom UNHCR erhalten.
Wir unterstützen mit Lebensmitteln, Medikamenten, Übernahme von ausstehenden Mietkosten, Hilfsmitteln wie Brillen und Hörgeräten usw.
Auch konnten wir schon einigen Frauen Nähmaschinen kaufen, damit sie eigenes Geld verdienen können. Zudem sind wir gerade dabei, Familien mit Heizmaterial zu versorgen (die Winter werden hier im Beeka-Tal – 1000 Meter oberhalb von Beirut – sehr eisig mit Schnee).
Insgesamt sind mittlerweile 200 Familien „auf der Liste“, die einmalig, öfter oder kontinuierlich unterstützt werden – auch quasi sozialarbeiterisch durch Besuche, Hilfe bei bürokratischen Vorgängen oder Arztbesuchen.
Wael und Amani sind immer telefonisch zu erreichen.
Nun könnte man sagen: Was sind schon 200 Familien im Libanon gegen die Zigtausenden, die gerade in Ostafrika in Gefahr sind zu verhungern?
Es ist ein winziger Tropfen auf einem riesigen, heissen Stein… oder wie man im Buddhismus sagt: Wer ein Sandkorn ins Rollen bringt, verändert schon die ganze Welt…
Ich bin nun hier gelandet, habe diese beiden wunderbaren Menschen kennengelernt, habe hier etliche Plätze bei Familien gefunden, wo ich schlafen und das Tagesleben mitkriegen kann und bin mir sicher, dass dadurch – dass „Locals“ sehen, was gebraucht wird und wie man es organisiert – nicht von europäischer Sicht von oben herab agiert wird…
Es gibt viele schöne Begegnungen und schreckliche Eindrücke, wie z.B. von alten Leuten, die in einem alten Stallgebäude mit nur 2 Matratzen und etwas Kochzubehör leben müssen.
Und ich kann nur sagen: Die „Anforderung“, mal auf einer Matratze auf dem Boden zu schlafen oder mit einem Eimer zu duschen hält mich geistig und körperlich beweglich…“
In Gedanken an die Geschehnisse im Iran…
Frau – Leben – Freiheit
Kraft dem iranischen Widerstand… Baraye!
„Baraye (persisch برای…, deutsch etwa ‚für …‘, ‚dafür …‘ oder ‚wegen …‘) ist eine Ballade des iranischen Musikers Shervin Hajipour aus dem Jahr 2022. Das Lied wurde am 28. September 2022 zunächst auf Instagram veröffentlicht und schnell zur inoffiziellen Hymne der Proteste im Iran[1]. Der Song wurde von zahlreichen Künstler:innen in anderen Ländern gecovert.“ (Quelle: Wikipedia)
Frieden für Alle
Frieden wollen alle Menschen,
alle Menschen auf der Welt,
Leute kommt, geht auf die Straßen,
dass der Frieden länger hält.
Immer wieder die Parolen,
„nur der Krieg schafft dies und das“,
dabei wäre es so wichtig,
würden alle Menschen satt.
Reiht euch ein ins Meer des Friedens,
schreit es laut in diese Welt,
helft den Frieden zu erhalten,
unter unserm Himmelszelt.
Kinder möchten glücklich spielen,
lachen, singen, fröhlich sein,
darum haltet hoch den Frieden,
sagt dem Kriege deutlich „Nein“.
(Christina Telker, *1949, Kindergärtnerin, Hobbyautorin)
In diesem Sinne verabschieden wir das Jahr 2022! Wir freuen uns auf ein fruchtbares, neues Jahr mit dir und mit denen, die Lust haben, mit uns das Projektvorhaben weiterzuentwickeln und eins weiter zu gehen.
Auf, auf… ins Jahr 2023!
Herzliche Grüße
Eure EinsWeiter-Kerngruppe
Ach, zu guter Letzt noch ein großes Danke zu später Stunde (22 Uhr) an Jan Becker! Er hat uns mit seinem technischen Knowhow ganz spontan geholfen – nun sind wieder alle Bilder schön anzugucken!
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.